Ländliche Familienberatung im Bistum Münster e.V.

Beratung für Familien aus der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum:

Die Ländliche Familienberatung im Bistum Münster e.V. ist ein besonderes Angebot für Menschen des ländlichen Raums. Verständnis der sozialen, gesellschaftlichen und kirchlichen Strukturen des ländlichen Raumes können Sie bei uns voraussetzen. Einfühlungsvermögen in das ländliche Leben, seine Wurzeln und Traditionen sind für uns unabdingbar. Ziel der Beratung ist, Rat suchende Familien oder Personen zur Gestaltung einer befriedigenden Lebens-, Arbeits- und Einkommenssituation zu unterstützen und zu befähigen.

Interview mit der LFB

Rheinischer Landwirtschafts-Verlag GmbH
Landwirtschaftliche Zeitung (LZ8 · 2024)

Bewerber für Ausbildung zum Ländlichen Familienberater im Rheinland gesucht

Das Land NRW fördert den Aufbau einer Ländlichen Familienberatung im Rheinland. Dafür sollen Menschen vom Land als ehrenamtliche Familienberater ausgebildet werden.

MEHR LESEN

Generationenkonflikte, Eheprobleme, Herausforderungen im Alter, Existenzängste, Zukunftssorgen – die Ländlichen Familienberatungen im Bistum Münster und im Erzbistum Paderborn helfen den Familien in Westfalen bereits seit vielen Jahren, Krisensituationen zu meistern. Ein entsprechendes Angebot fehlt bislang im Rheinland. Das möchte das Land NRW nun ändern und hat die LFB Münster mit der Ausbildung von ehrenamtlichen Familienberaterinnen und -beratern aus dem Rheinland beauftragt. Die Neuausbildung und die Etablierung einer Ländlichen Familienberatung im Rheinland wird gefördert aus Mitteln des Landes NRW vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Interessenten für die Ausbildung können sich ab sofort bis 07.04.2024 bewerben. Senden Sie dazu eine kurze Mail mit Ihrer Interessensbekundung an lfb-rheinland@web.de Wir melden uns dann per Mail mit den weiteren Bewerbungsunterlagen bei Ihnen.

Die Teilnehmer der Ausbildung sollen in der Regel zwischen 25 und 60 Jahren alt sein, selbst vom Hof kommen oder landwirtschaftliche Erfahrung mitbringen. Und sie sollen Interesse haben, konstruktive Lösungsansätze bei Konflikten und Problemen zu erlernen.

 Nach Beendigung der Ausbildung werden die neuen Beraterinnen und Berater jeweils zu zweit ratsuchende Familien auf ihren Höfen besuchen, um mit allen Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Sie begleiten Gespräche in der Familie, mit dem Partner oder den auf dem Hof lebenden Generationen und entwickeln mit den Familien passgenaue Zukunftsvisionen.

Weitere Informationen zur Ausbildung erhalten Sie unter der Mail-Adresse lfb-rheinland@web.de

Z

Wir sind für Sie da, wenn...

u

Sie sich durch schwerwiegende Entscheidungen auf dem Hof oder Konflikte in der Familie überfordert fühlen

u

die Arbeit über den Kopf wächst oder gesundheitliche Probleme auftauchen

u

Sie nicht mehr wissen, wie es mit dem Hof weiter gehen soll

u

es in der Ehe kriselt oder die Familie sich streitet

u

sich Eltern und Kinder nicht mehr verstehen oder die Generationen auf dem Hof nicht mehr miteinander sprechen

u

alte und kranke Familienmitglieder der Hilfe bedürfen

u

keine Zukunftsperspektiven mehr gesehen werden

u

Sie so recht niemanden kennen, mit dem Sie über Ihre Sorgen und Nöte sprechen können

u

Fehlende Zukunftsperspektive?

Wir sind…

qualifiziert ausgebildete ehrenamtliche ländliche Familienberaterinnen und -beratern, die einen bäuerlichen Hintergrund haben. Menschen also, die mit Themen und Konflikten im landwirtschaftlichen Bereich vertraut sind. Wir bilden uns regelmäßig weiter durch Supervision und Fortbildung.

Bei der Ländlichen Familienberatung im Bistum Münster e.V. geht es um einen ganzheitlichen Beratungsansatz. Lebenswelt und Arbeitswelt fallen in der Landwirtschaft räumlich zusammen. Daher können betriebliche und finanzielle Probleme oft nur bei Bearbeitung der menschlichen und familiären Situation geklärt werden.

 Vorstand und Geschäftsführung

Bernd Bettmann

Bernd Bettmann

Erster Vorsitzender

Daniela Pieper

Daniela Pieper

Vorstand

Ludger Holtmann

Ludger Holtmann

Vorstand

Bernd Hante

Bernd Hante

Beratendes Mitglied

 Irmgard Hüppe

Irmgard Hüppe

Geschäftsführerin

Voraussetzungen zur Hilfe.

  • das Verständnis der ländlichen Struktur und Kompetenzen in landwirtschaftlichen und sozial-psychologischen Fragen.
  • die Beratung ist i. d. R. mit einem Prozess verbunden,an dessen Ende selbstverantwortliches Entscheiden und Handeln der Betroffenen stehen soll.
  • Das Prinzip der Personalität aus der christlichen Soziallehre ist Richtschnur des Beratungsansatzes: Der Mensch steht im Zentrum der Beratung, nicht allein die materiellen Sorgen.

Wir hören Ihnen zu!

  • Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Ihren Sorgen Aufmerksamkeit zu schenken und Ihnen zuzuhören.
  • Wir wollen mit Ihnen gemeinsam Ihre Fragen nachgehen.
  • Wir können Ihnen keine Patentrezepte anbieten, jedoch helfen Ansätze für Lösungswege zu finden.
  • Wir werden Ihnen auf Wusch bei der Suche nach weiteren Beratungskontakten behilflich sein.
  • Wir sicher Ihnen Anonymität zu und behandeln alle Gespräche vertraulich.

Wir bieten Ihnen an…

Erstkontakt am Telefon und beratende Begleitung vor Ort.

Anstehende Entscheidungen mit neutralen Beratungspersonen in der Familie zu besprechen.

Ihnen bei speziellen Fragen geeigneten Fachleute zu benennen.

Zielsetzung der Ländlichen Familienberatung

Die Ländliche Familienberatung ist ein typisches Angebot für den ländlichen Raum, welche das Verständnis der sozialen, gesellschaftlichen und kirchlichen Strukturen des ländlichen Raumes voraussetzt. Einfühlungsvermögen in das ländliche Leben, seine Wurzeln und Traditionen sind unabdingbar. Ziel der Beratung ist, Rat suchende Familien oder Personen zur Gestaltung einer befriedigenden Lebens-, Arbeits- und Einkommenssituation zu befähigen.

Teilziele der Beratung sind:

  • Erkennen und Verstehen der Probleme in sozialökonomischer (wirtschaftlicher) und in psychischer, gesundheitlicher und familiärer (psychosozialer) Hinsicht. 
  • Einsicht der Ratsuchenden in die eigenen Anteile bei der Bewältigung der Probleme. 
  • Offenheit der Ratsuchenden im Umgang mit Gefühlen, verschiedenen Wünschen und Möglichkeiten der Familienmitglieder, die sich aus den vorhandenen Belastungen ergeben.
  • Stärkung der Eigenverantwortlichkeit, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit. 
  • Erarbeitung realistischer Lösungsmöglichkeiten. 
  • Veränderung belastender Gegebenheiten sowie Annahme von nicht änderbaren Situationen. 
  • Vermittlung von weiterführenden Hilfs- und Beratungsangeboten.  Förderung und Weiterentwicklung der eigenen Identität und der der Betroffenen. Dieser gemeinsame Weg unterstützt die Sinnfindung.

Beispiele aus der Praxis

Generationskonflikte: Schwiegereltern - Schwiegertochter

Der Betriebsleiter ruft an, weil seine Frau mit seinen Eltern nicht klar kommt. Er hat den Konflikt lange Zeit „erfolgreich” verdrängen können, aber jetzt „setzt seine Frau ihm die Pistole auf die Brust”. Sie sitzt mehr oder weniger auf gepackten Koffern und erwartet von ihm eine klare Haltung. Er meint, in einer Sackgasse zu stecken. Wenn er sich auf die Seite seiner Frau stellt, enttäuscht und verletzt er seine Eltern und umgekehrt. Er versteht auch manche Dinge nicht, über die sich seine Frau aufregt.

Hofübergabe

Ein Mann (64 Jahre alt) ruft an mit dem Problem, dass Sohn und Schwiegertochter den Hof verpachtet und verlassen haben. Er wohnt allein in dem Wohngebäude, wo früher Generationen zusammen lebten. Er fühlt sich von seinen Kindern allein gelassen und ist einsam. Er hat Angst vor der Zukunft: was wird aus ihm? Wer versorgt ihn?

Vorgeschobene Sachkonflikte

Die Frau eines Landwirts ruft an wegen betriebswirtschaftlicher Probleme. Sie weiß nicht, an wen sie sich wenden kann. Durch Nachfragen seitens des Beraters wird deutlich, dass sie mit ihrem Mann über die wirtschaftliche Situation des Betriebes nicht bzw. nicht mehr reden kann. Wenn sie das Thema anspricht, fühlt er angegriffen und unter Druck gesetzt und reagiert abweisen. Das führt dazu, dass sie ungeduldig wird und ihn noch mehr unter Druck setzt. Eine Zuspitzung des Konflikts kann dazu führen, dass das Paar gar nicht mehr miteinander redet. Sie fühlt sich durch seine abweisende Haltung gekränkt, und er fühlt sich durch sie angegriffen und unter Druck gesetzt.

Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft

Die wirtschaftliche Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe hat sich dramatisch zugespitzt. Viele Bauern leben von der Substanz oder sind hoch verschuldet. Ein Ende des Strukturwandels ist nicht in Sicht. Für die nächsten zehn Jahre wird ein weiterer Rückgang der Anzahl der Haupterwerbsbetriebe prognostiziert. Von dieser Entwicklung überrollte Betriebe sind künftige Klienten der landwirtschaftlichen Familienberatung.
Zu den finanziellen Schwierigkeiten kommen psychische und physische Belastungen, die sich auf die ganze Familie auswirken. Generationskonflikte treten bei der Hofübergabe häufig zu Tage und verhindern sinnvolle Lösungen. Vielfach ziehen sich betroffene Familien zurück, meiden zuständige Institutionen und wenden sich in ihrer Not an die Kirche.

Unser Beratungskonzept

Bei der Ländlichen Familienberatung handelt es sich um einen interdisziplinären Beratungsansatz, der agrarwirtschaftliche, psychosoziale und seelsorglich-karitative Aspekte beinhaltet. Daher werden diverse und heterogene Anforderungen gestellt, die Kenntnisse und Fähigkeiten des ehrenamtlichen Beraters aus verschiedenen Bereichen betreffen:

  • der sozial-psychologische Bereich
    Dazu gehören: Kenntnisse der bäuerlichen Familienstruktur, psychosoziale Betreuung und Beratung / Mediation.
  • der ökonomisch-juristische Bereich
    Dazu gehören: Kenntnisse des landwirtschaftlichen Produktionsalltags,Erkennen der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit Rechts- oder Steuerberatung, mit Ehe-, Familien- und Erziehungsberatungsstellen bzw. mit Wirtschaftsberatern.

Wir stellen uns vor

Spenden

Ländliche Familienberatung im Bistum Münster e.V. 

Bankverbindung:

DKM Darlehnskasse Münster eG

IBAN: DE76 4006 0265 0045 0108 00

BIC: GENODEM1DKM

 

Gerne stellen wir auch Spendenquittungen aus.

 

 

 

 

Haben Sie keine scheu und rufen Sie uns an!

Wenn die Geschäftsstelle nicht besetzt ist, sprechen Sie auf den Anrufbeantworter und wir rufen Sie zurück.

LFB e.V.

Ländliche Familienberatung im Bistum Münster e.V.
Pastorenkamp 1a
48477 Hörstel
lfb-beratung@t-online.de

Unsere Träger

Katholische Landvolkbewegung im Bistum Münster
Katholische Landjugendbewegung im Bistum Münster e.V.
Katholische Landfrauenbewegung im Bistum Münster
Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst
Heimvolkshochschule „Wasserburg Rindern“ Kleve
Förderverein Katholischen Landjugendbewegung
im Bistum Münster e.V.
Kuratorium für Betriebshilfsdienste und
Maschinenringe in Westfalen-Lippe e.V.